Samstag, 28. Juni 2014

Money money money... #1

...must be funny, in the rich man's world.
Ihr habt jetzt auch 'nen Ohrwurm? Bitte, gern geschehen!

Einige von euch haben mich gefragt, wie ich in Tokyo eigentlich mit dem Geld ausgekommen bin, wie viel der Flug gekostet hat, und was ich sonst noch für Ausgaben hatte, und deshalb hab ich mir gedacht, dass ich euch die Fragen nun auf diesem Weg beantworten werde.
Da ich gerne etwas abschweife, werde ich euch auch gleich erzählen, wie das Hostel/das Hotel war, wenn ich schon dabei bin ^.^

Nummer 1 - das Hostel/das Hotel
Wie fang' ich denn jetzt an?
Am besten chronologisch.
Wie ihr bestimmt wisst, habe ich im Dezember im Sakura Hostel Asakusa genächtigt.
Ich hätte mir niemals vorstellen können, ein Zimmer mit fünf fremden Personen zu teilen, aber da ich auf Michaels Blog nur gutes über Hostels in Japan Tokyo gelesen habe, und mein Portemonnaie auch gerade auf Diät war, habe ich mich nach langem Hin und Her für das Sakura Hostel entschieden.
Für 5 Nächte sind EUR 150,-- ein ganz "okayer" Preis, wenn man bedenkt, dass man nur zwei Minuten vom Senso-ji entfernt ist.
Sowohl vom Narita als auch vom Haneda Airport ist das Hostel sehr einfach zu erreichen, und für Dummies wie mich gibt es eine ausführliche Beschreibung des Weges auf der Sakura Hostel Homepage (sogar mit Bildchen und Pfeilen!!!)
Panisch wie ich bin, habe ich mit dem Hostel Staff bereits im Vorfeld einige Mails ausgetauscht, um alles genau zu hinterfragen, und die Herrschaften haben mir binnen weniger Stunden und in super Englisch geantwortet.
Das Hostel kann ich vor allem Alleinreisenden empfehlen, weil man super schnell Leute aus aller Welt kennenlernt - ich denke, dass es auch für Gruppen gut geeignet ist.
Paaren empfehle ich dann doch lieber ein Hotel, dafür hab ich mich bei der Reise mit meinem Freund dann ja auch entschieden, falls ihr versteht...

Und da kommen wir auch schon zum Villa Fontaine Ueno.
Eigentlich wollte ich mindestens fünf andere Hotels buchen, aber da ich das Buchen dann immer wieder hinausgeschoben habe, war das Villa Fontaine das einzig gute, das noch zu haben war.
Und ich bereue gar nichts!
Pro Person haben wir EUR 300,-- für 6 Nächte bezahlt, sogar inkl. Frühstück.
Das Hotel liegt etwa 5-10 Minuten von verschiedensten U-Bahn Stationen entfernt und man kann auch Akihabara zu Fuß in nur 15 Minuten erreichen.
Wir hatten die Wahl zwischen einem Raucher- oder Nichtraucher Zimmer und haben uns für ersteres entschieden, aber auch nur deshalb, weil das mit dem Rauchen in Tokyo ja bekanntlich nicht so einfach ist, und wir so im Fall der Fälle morgens schon mal "vorausrauchen" hätten können.
In der Lobby konnten wir das kostenlose Wlan nutzen (ich hatte sogar zu Stoßzeiten 3G) und unser Zimmer wurde täglich geputzt - das Bett wurde neu überzogen, wir bekamen frische Handtücher und alles war blitzblank und beinahe steril!

Nummer 2 - Herumkommen
Ein weiterer wichtiger Punkt, dem ihr beim Planen eurer Reise nicht zu wenig Beachtung schenken solltet!
Die meisten von euch werden wahrscheinlich am Flughafen Tokyo Narita landen (behaupte ich jetzt mal ganz frei nach dem Motto - so wie es bei mir ist ist es bei jedem anderen auch! Nee, Quatsch, die meisten Flüge aus Europa kommen dort an) und bereits im Vorfeld verwirrt durch die vielen Möglichkeiten sein, um in die Stadt zu kommen.
Ich alter Sparfuchs habe mich natürlich für die günstigste Variante, den Access Express für 1290,-- Yen pro Strecke entschieden.
Finde ich preislich ganz okay, man kommt auch wirklich "schnell" (~eine Stunde) und ohne Umstände bis nach Asakusa (und außerdem fährt man durch wunderschöne Landschaften und Reisfelder *o*).
Das Ticket kann man übrigens am Flughafen kaufen, einfach am Informationsschalter nachfragen, dann schicken die euch zu den Bahnen, wo man auch ganz einfach das Ticket kaufen kann.
Variante 1:
Ihr habt vor, genau wie ich, eine Woche in Tokyo zu verbringen?
Dann empfehle ich euch, euch eine Suica oder Pasmo Card zuzulegen.
Darüber und generell über das Transportwesen wird ein separater Post folgen.
Diese Karte könnt ihr in jeder U-Bahn Station mit Geld aufladen und müsst sie beim Durchlaufen der Gates einfach nur an einen Sensor halten (so wie in London, falls jemand schon mal da war).
Am besten haben mir die japanischen Damen gefallen, die ihre Suica/Pasmo Card wohl irgendwo in ihrer Tasche hatten, und beim Durchgehen einfach mal die komplette Handtasche auf den Sensor geknallt haben, bis es gepiepst hat, und sie durchgehen konnten xD
Ihr könnt natürlich auch einzelne Tickets kaufen - das Foto unterhalb zeigt die Preise an.
Ihr steht also an einer Station (die gelb hinterlegte links unten) und wollt beispielsweise nach Asakusa (Endstation Ginza Line, die orange, rechts oben) - macht also 230 Yen für die Strecke (steht da 230? Ich kanns nicht lesen, aber ihr dürftet verstehen, was ich meine xD).
Plant eure Tage in diesem Fall einfach so, dass ihr Stadtteile, die in der Nähe liegen, an einem Tag abklappert (wie zum Beispiel Shibuya und Harajuku oder Asakusa und Ueno) - oder ihr macht es einfach wie ich, und fahrt nach Lust und Laune quer durch die Stadt ^.^
Ich denke, dass ich insgesamt für die Fahrten nicht mehr als EUR 70,-- ausgegeben habe, grob geschätzt.

Tokyo Metro Map

Variante 2:
Ihr wollt ein bisschen mehr als nur Tokyo sehen, und auch mit dem Shinkansen fahren?
Dann besorgt euch bereits VOR DER REISE einen Japan Rail Pass.
HIER findet ihr alle Infos rund um den Rail Pass, auch eine Preisliste - kaufen könnt ihr ihn in jedem Reisebüro oder auch online :)
Auf den ersten Blick kommen euch die Preise vielleicht überteuert vor, aber wenn ihr wirklich quer durch Japan reisen wollt, lohnt es sich!
Eine Fahrt von Tokyo nach Hiroshima kann laut Google Maps mit dem Shinkansen schon mal EUR 100,-- pro Strecke kosten, da seid ihr mit dem Rail Pass wirklich besser unterwegs.
Außerdem könnt ihr hiermit jedes öffentliche Verkehrsmittel im gesamten Land nutzen, sogar die Fähre von Hiroshima nach Miyajima ist inkludiert!

Weiter geht's in Teil 2 :)

Freitag, 27. Juni 2014

Wie viel kostet ein Flugticket nach Japan?

Nichts für ungut ihr Lieben, aber da ich im Reisebüro arbeite und diese Frage tagtäglich höre, habe ich sie schon ziemlich satt.
Ich erkläre euch natürlich auch warum ;)
Und vor allem erkläre ich euch, wie ihr am besten nach Japan kommt!

Umsteigen oder nicht umsteigen, das ist hier die Frage!
Der Flugpreis hängt von so vielen Faktoren ab, dass es keine Standard-Antwort auf die oben genannte Frage gibt.
Es kommt auf jeden Fall immer auf die Airline an, mit der ihr fliegen wollt (ihr solltet euch am besten für eine entscheiden, die auch Flüge nach Tokyo anbietet, und euch nicht erst mal rund um den Erdball befördert :b).
Ich kann euch jetzt aber auch nicht sagen, welche Fluglinie die günstigste ist, denn zur Wahl der Airline kommt noch eine weitere wichtige Entscheidung hinzu:
Nehme ich es in Kauf, einmal (öfter würde ich nicht empfehlen) umzusteigen, oder will ich nonstop nach Tokyo?
Umsteigeverbindungen sind meistens günstiger (es kann natürlich auch Ausnahmen geben, also nagelt mich bitte nicht darauf fest) als nonstop Verbindungen.
So, angenommen ich lebe in Deutschland, nehme einmal Umsteigen in Kauf und möchte mit einer deutschen Fluglinie fliegen, dann ist die Lufthansa wahrscheinlich eine gute Wahl.
Das Drehkreuz dieser Airline befindet sich in Frankfurt, falls ihr sogar dort wohnt, dann habt ihr einen Vorteil denen gegenüber, die erstmal bis nach Frankfurt kommen müssen (selbiges mit Wien wenn es um Austrian Airlines Flüge geht).
Natürlich werden auch andere Flüge angeboten, so wie bei mir im Mai zum Beispiel mit der Verbindung von München via Istanbul nach Tokyo mit Turkish Airlines - das war um ca. 200 Euro günstiger als die Strecke Wien - Tokyo nonstop mit Austrian Airlines.
Man kann aber auch (entschuldigt, wenn ich mich hauptsächlich auf Wien und München konzentriere, aber für mich kommen nur diese beiden Flughäfen in Frage) mit Emirates über Dubai, Aeroflot über Moskau Sheremetyevo, mit Finnair über Helsinki oder mit Air China über Peking fliegen (und bestimmt noch vieles mehr...).

Wie früh sollte ich eigentlich buchen?
Wenn ich eine Woche vor geplantem Reisetermin buche, dann bekomme ich den Flug immer günstig, oder?
NEIN!!!
Streicht diesen Satz bitte sofort aus eurem Gedächtnis, denn er ist FALSCH!
Viele Leute haben im Kopf, dass Flüge billiger werden, je kurzfristiger man sie bucht, aber das stimmt nicht.
Die Verbindung Wien-Tokyo mit Austrian Airlines gibt es einmal pro Tag - und da fragt ihr euch vielleicht (oder auch nicht), wie es sein kann, dass in der Boeing-777 an 365 Tagen im Jahr alle 300-500 Sitzplätze belegt sind?
Die Antwort lautet Codesharing.
Das heißt, dass sich zwei oder mehrere Fluglinien quasi einen Linienflug "teilen".
Meistens gehören die Airlines einer Allianz an, wie zum Beispiel der Star Alliance (Mitglieder sind u.A. Austrian Airlines, Lufthansa, All Nippon Airways uvm.), der Oneworld Alliance (Air Berlin, British Airways, Qatar...) oder dem SkyTeam (Aeroflot, KLM, Delta Airlines...).
Ich buche den Flug also bei All Nippon Airways und sitze dann plötzlich in einem Austrian Airlines Flugzeug - also erschreckt bitte nicht, falls ihr mal vor einem vermeintlich falschen Flugzeug steht ;)
Außerdem kommt es nicht nur darauf an, wie früh ihr bucht (am besten mindestens ein halbes Jahr vor Abflug, dann bekommt ihr noch vernünftige Preise, meistens) - sondern auch, in welcher Zeit ihr fliegen wollt.
Generell sind Flüge um Feiertage wie Weihnachten, Silvester, Ostern oder Pfingsten immer teurer, aber auch in den Sommermonaten wie Juli und August wird man ganz schön zur Kasse gebeten.
Das ist nun einfach leider die Zeit, in der alle Kinder Ferien haben, und jede Familie in den Urlaub fliegt.
Zwar bezweifle ich, dass eine deutsche/österreichische Familie mit kleinen Kindern Urlaub in Japan macht, die Flugpreise sind dennoch ziemlich hoch - leider kann ich euch in diesem Fall nicht sagen warum.
Der Sommer ist in Japan aber ohnehin nicht spektakulär - also besser zur Kirschblüte oder im Herbst ins Land der aufgehenden Sonne :)

Freigepäck
Für alle die, die gerne viel shoppen oder für längere Zeit in Japan bleiben möchten, ist das Gepäck auch noch ein wichtiges Kriterium - denn das Freigepäck variiert von Airline zu Airline.
Schon ein paar Kilo über der Höchstgrenze können einem ziemlich teuer zu stehen kommen.
Falls ihr wirklich 30kg Gepäck brauchen solltet, ohne aufzahlen zu wollen, dann solltet ihr Emirates buchen, denn die bieten auf allen Flügen so viel Freigepäck an.
Die meisten anderen Airlines bieten so zwischen 20kg und 23kg Freigepäck an (meiner Meinung nach immer noch ausreichend für einen normalen Urlaub).

Internet oder Reisebüro?
Wie ich diese Frage beantworten werde, ist euch sicherlich klar.
Ich kann euch aber ein paar gute Gründe liefern.
Bevor ich meine Ausbildung im Reisebüro begonnen habe, wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, Flüge oder Hotels wo anders als im Internet zu buchen.
Aber seit ich gesehen habe, was alles schief laufen kann, würde ich das nicht mehr machen.
Klar ist es in den meisten Fällen so, dass man im Reisebüro etwas mehr bezahlt, als wenn man im Internet bucht, aber was macht ihr mit einem im Internet gebuchten Flug, der plötzlich ausfällt?
An wen könnt ihr euch wenden?
Vor allem bei Umsteigeverbindungen ist es wichtig, jemanden zu haben, der euch im Falle eines nicht erreichten Anschlusses in die nächste Maschine verfrachtet.
Ich hoffe, dass ich mich mit meiner frechen Behauptung nicht zu weit aus dem Fenster lehne, aber Checkfelix (oder wie diese Plattformen heißen) wird es Schnuppe sein, wenn ihr euren Flug nicht erwischt, die haben ja bereits euer Geld.
Wenn ihr aber im Reisebüro bucht, habt ihr jemanden, der sich darum kümmert, euch in den nächsten Flieger umzubuchen.
Ihr habt außerdem schon im Vorfeld eine Ansprechperson, die euch Auskunft über Visum, Impfungen, Einreisebestimmungen und Co. geben kann, und das ist durchaus nützlich.
Was bei Airlines wie Ryanair oder Transavia (nur im Internet buchbar) häufig mal passieren kann ist, dass man zwar einen super günstigen Flug ergattern kann, nach Eingabe der Kreditkartennummer jedoch feststellen muss, dass noch kein Gepäck im Preis inbegriffen ist.
Das kann dann pro Person und Strecke schon mal EUR 100,-- ausmachen.
Es ist natürlich trotzdem eure Entscheidung wo ihr buchen wollt, ich wollte nur ein paar Vorteile des Reisebüros anführen :)

Pöbel Class oder doch lieber Business?
Falls euer Portemonnaie so richtig dick und kugelrund ist, könnt ihr natürlich auch in der Business Class fliegen, was auf jeden Fall um ein Vielfaches mehr Komfort bietet, als auf den billigen Plätzen zu sitzen.
Jedoch kostet das schon gerne mal das drei- bis vierfache des Economy-Preises.
Ich bin oft sehr schwer zufriedenzustellen - aber ich muss sagen, dass die Economy Class vollkommen okay ist.
Ich weiß nicht, warum einem manche Leute immer Schauermärchen erzählen, aber das sind die Leute, die ohnehin immer einen Grund zum Meckern suchen...
Dass es eng ist, damit muss man rechnen, und dass man die nächsten paar Stunden nicht in einem Luxus Resort mit Gourmet Menu verbringt auch.
Es wird aber auf den meisten Langstreckenflügen ein tolles Entertainment Programm angeboten, von den neuesten Folgen "The Big Bang Theory" bis zu "The Hobbit - The Desolation of Smaug" waren so ziemlich alle bekannten TV-Serien und Kinofilme vertreten.
Falls ihr das Glück habt, über Nacht zu fliegen, empfehle ich euch zu schlafen, denn die Zeit vergeht wahnsinnig schnell und nachts ist es an Bord ruhig und dunkel, und wenn ihr aufwacht, dann seid ihr schon fast am Ziel.

Wie ihr seht, hängt der Preis für ein Flugticket also von vielen Dingen ab.
Wenn ihr rechtzeitig bucht und auch Umsteigen in Kauf nehmt, dann könnt ihr mit viel Recherche sicherlich einen günstigen Flug ergattern.
Überlegt euch einfach ganz genau, was euch wichtig ist, und ihr werdet bestimmt etwas Passendes finden :)


Sonntag, 22. Juni 2014

6 days in Tokyo

Dieses Mal habe ich in Tokyo viel mehr und vor allem viel schönere Fotos gemacht, als beim letzten Mal, und die will ich euch keinesfalls vorenthalten!
Ursprünglich wollte ich die noch nicht veröffentlichten Fotos einfach hier posten, aber das kann doch jeder, oder?
Also hab ich mir überlegt, die Fotos mit Hilfe von Windows Movie Maker in ein Video zu verwandeln und das ganze musikalisch zu untermalen.
Ich hab mich zwar wirklich intensiv ein wenig mit Windows Movie Maker beschäftigt, konnte aber nicht mehr aus der Sache rausholen, also entschuldigt bitte meine laienhaften "ich-bin-zu-faul-um-mir-ein-besseres-Programm-zu-holen"-Effekte.
Außerdem dauert es ziemlich lange, aber vielleicht hat ja der ein oder andere von euch Lust, mir 18 Minuten seiner Zeit zu opfern ^.^
Hoffentlich habt ihr trotzdem Spaß beim Gucken - Verbesserungsvorschläge von Profis sind immer willkommen :)



Freitag, 20. Juni 2014

Tokyo Diary - Schlussplädoyer

Die Reiseberichte sind nun alle durch, das heißt aber noch lange nicht, dass hier Schluss ist!
"Was will sie denn jetzt noch?" werdet ihr euch vielleicht fragen.
Hier möchte ich abschließend noch einige Dinge aufschreiben, die mir bezüglich Japan im Kopf herumschwirren und die ich gerne mit euch teilen möchte.
In naher Zukunft werden Posts über lustige/schöne Begegnungen, einzelne Stadtteile von Tokyo und auch Posts über so manche Kuriosität folgen, ich hoffe, ihr habt auch weiterhin Spaß beim lesen.
Außerdem werde ich mich generell etwas mehr ran halten und euch bis zu meiner nächsten Reise (vermutlich im März/April 2015) immer wieder mit Dingen aus oder über Japan versorgen ^-^

Wo soll ich bloß anfangen?
Die paar Tage in Tokyo haben so viel in mir ausgelöst.
Zurück daheim fühle ich mich leer, so, als hätte ich keine Aufgabe irgendwie.
Schon am Flughafen war mir dieses mal klar, dass alles anders ist - ich bin mit einer solchen Lebensfreude aus der Boeing gestiegen, und das nach 24h Reisezeit (alle, die mich kennen, werden nun überlegen, sich langsam ans FBI zu wenden, da diese Iris vermutlich von Aliens entführt, und als neuer Mensch zurückgekehrt ist).
Die freundlichen Angestellten am Flughafen haben mir ein Gefühl von Geborgenheit gegeben, so auch alle anderen Japaner in den darauffolgenden Tagen.
Flughäfen sind für mich immer noch ein Stressfaktor, ich habe so große Angst, mich zu verlaufen, aber in Narita fühlt man sich irgendwie aufgehoben.
Randnotiz: am Flughafen war es übrigens so leise wie im Krankenhaus. Irgendwie gruselig, aber auch angenehm.

Bereits als ich an der Inaricho Station ausgestiegen und in Richtung Hotel gelaufen bin, hab ich einfach alles rund um mich herum eingesaugt, die Gerüche, die Geräusche, die komplette Atmosphäre.
Die Umgebung war so schön, die schmalen Gassen mit den vielen Stromleitungen, die kleinen Restaurants, die Bäume am Straßenrand...
Wahrscheinlich ist es in Wien oder Berlin zu dieser Jahreszeit genau so schön, aber ich denke, dass mich einfach der Kontrast zum tristen Tokyo vom Dezember so sehr überrascht hat.
Diesmal hatte ich wieder dieses Gefühl, das ich schon einmal beschrieben habe...

Auch diesmal wurde wieder gestarrt was das Zeug hält, aber ich habe das nicht als unangenehm empfunden.
Die Japaner waren eher neugierig und haben mir zugelächelt, wenn ich sie beim Starren "erwischt" habe.
Natürlich begegnet man dem ein oder anderen, der einen abwertend ansieht und offensichtlich nicht allzu begeistert von der Anwesenheit eines Gaijin zu sein scheint, aber das ist doch überall auf der Welt so, oder?
Nach einem Gespräch mit Michael ist mir klar geworden, dass ich diesmal mit einer ganz anderen Einstellung nach Japan gekommen bin.
Natürlich wusste ich, dass ich wieder enttäuscht werden kann, aber ich hatte trotzdem sehr viel Hoffnung.
Da meine Laune um Welten besser war, hab ich wohl auch auf die Menschen ganz anders gewirkt, und wie man in den Wald ruft, so kommt es bekanntlich auch wieder zurück.

Auch wenn es verrückt klingt, die paar Tage in Tokyo haben mir sehr dabei geholfen, mich weiter zu entwickeln.
Von den Japanern kann man so vieles lernen, und ich versuche nun, mich ein wenig an deren Lebensstil zu orientieren und ein paar Dinge in meinem Leben zu ändern.
Was ich aber Zuhause gleich zu spüren bekommen habe ist, dass man die asiatische Gelassenheit wohl wirklich nur in Asien ausleben kann.
Ich stehe zum Beispiel an der Kasse und versuche, mich nicht über die lange Schlange vor mir zu ärgern, da ich ohnehin nichts daran ändern kann, klingt doch ganz simpel, oder?
In Japan auch wirklich kein Problem, denn da steht jeder einfach da und wartet, so wie es sich eigentlich gehört.
Bei uns ist es aber so, dass die Leute hinter mir zu seufzen und drängeln beginnen, und so gut kann ich mich noch nicht beherrschen, als dass ich das einfach ignorieren könnte.
Soll ich vielleicht auch gar nicht, vielleicht reicht es ja schon, positive Gedanken zu haben, auch wenn man sie nicht immer so umsetzen kann, wie man möchte.

Schlussendlich will ich sagen, dass dieses Mal alles anders war, woran es auch immer gelegen hat.
Mir ging es noch nie so gut wie jetzt, und wer mich kennt weiß, dass ich es die letzten Jahre nie wirklich leicht hatte.
Umso mehr freut es mich, dass ich mein Ziel - Japanologie - nun klar vor Augen habe.
Und auch wenn ich bereits jetzt einen Rückschlag diesbezüglich bekommen habe, werde ich nicht aufgeben, denn von nichts kommt nichts, und manchmal dauert es einfach etwas länger, bis man das erreicht, was man will.
Ich finde es trotzdem immer noch faszinierend, wie es ein Land schafft, mich so in seinen Bann zu ziehen.
Aber es ist nicht nur das Land, es sind die Menschen, die wunderschöne Kultur, die Sprache, die Gerüche, die Klänge, so viele Kleinigkeiten, die mich zu Tränen rühren, und genau mit diesen Dingen werde ich mich weiterhin beschäftigen, egal wie viele Leute mich Zuhause für einen Freak halten (ja, Frau Sandner, du darfst dich angesprochen fühlen).
Ich bin froh, eine solche Leidenschaft für mich entdeckt zu haben.
Ab heute werde ich mir nicht mehr selbst im Weg stehen.





Dienstag, 17. Juni 2014

Tokyo Diary - Sayonara 日本

Donnerstag, 22.05.2014

Um 06:00 morgens stehe ich auf und packe meinen Koffer zu Ende.
Ich hätte ohnehin nicht länger schlafen können, die Angst, dass wir den Flug verpassen könnten ist einfach immer viel zu groß (wenn's nach mir ginge, würde ich am Abend vor Abflug schon zum Flughafen fahren und am Terminal übernachten, damit nix schiefgehen kann ^^).
Schwerenherzens machen wir uns zum letzten Mal auf den Weg zur Inaricho Station, von wo aus wir noch zwei Stationen bis nach Asakusa fahren (ich weiß, dass ich den Keisei Express auch von Ueno, das näher liegt, nehmen kann, aber ich bin ein Gewohnheitstier, und wenn ich das einmal so gemacht habe, dann mach ich das mein Leben lang so xD).
Zum letzten Mal müssen wir uns in der Station orientieren und die richtige Plattform finden.
Die Fahrt vergeht ziemlich schnell und ich bin traurig, auch wenn ich weiß, dass ich prinzipiell jederzeit wieder herkommen kann, ohne Visum, ich brauche "nur" das Geld für den Flug und dann hält mich eigentlich nichts mehr auf (naja, ein paar Euronen für Speis und Trank sowie ein kuscheliges Bettchen wären auch noch was :b).
Trotzdem ist es schwer, Japan wieder zu verlassen, nachdem man sich in dieser einen Woche so sehr verändert hat.
Haltet mich für verrückt, aber meine Persönlichkeit hatte einen Tritt in den Arsch (verzeiht meine fürchterliche Ausdrucksweise) schon seit Jahren dringend nötig, und den hab ich in Japan bekommen, auch wenn ich nur sehr kurz dort war - ich fühle mich wie neu, und auch meine Denkweisen sowie mein Verhalten anderen Menschen gegenüber haben sich verändert.

Bevor es zu den Gates geht, sehe ich das Schild wieder, das mich im Dezember traurig werden ließ.
Ja, Japan, wir sehen uns wieder, ganz bestimmt!



Den Start der Maschine will ich gar nicht wirklich mitbekommen, es fällt mir schwer, nicht ein paar kleine Tränchen zu verdrücken.
Der Flug verläuft ruhig, ich kann ziemlich viel schlafen und es gibt 2 Portionen Räucherlachs für mich (mein Freund mag wie ihr wisst keinen Fisch, wie schade xD) - ist doch schon mal was!
Leider haben wir fast eine Stunde Verspätung, und als unser Flugzeug landet, ist schon boarding time für den Anschlussflug nach München.
Und so schnell ist's vorbei mit dem guten Vorsatz, mich jetzt über Dinge, die ich nicht ändern kann, nicht mehr zu ärgern.
So 'ne asiatische innere Ruhe müsste man haben, wie schaffen die das bloß?
Ich werde weiter recherchieren und euch davon berichten.
Natürlich müssen wir auch noch mit einem Bus zum Gate fahren und die Leute vor uns scheinen im Gehen einzuschlafen und bleiben seelenruhig mitten am Weg stehen, um sich zu unterhalten - meine Laune ist im Keller, denn ich habe keine Lust, eine Nacht (auf Kosten der Airline) in Istanbul zu verbringen, da mein Freund als bulgarischer Staatsbürger ohne Visum nicht einmal den Flughafen verlassen dürfte.
Irgendwie schäme ich mich aber dafür, so zu denken, denn die Leute machen das ganz sicher nicht mit Absicht und können nicht wissen, dass wir es eilig haben.

Mit Müh und Not (und sogar noch einer halben Zigarette, juppie!) schaffen wir es rechtzeitig zum Gate, und bekommen zum ersten mal einen kräftigen Schlag ins Gesicht, als uns der türkische Flughafenangestelle unmotiviert anschnauzt.
Der letzte kurze Flug von Istanbul nach München verläuft gut, es gibt wieder 2 Portionen Räucherlachs für mich - hach, schön :P
In München werden wir von einem guten Freund abgeholt, der auf der deutschen Autobahn erstmal alles aus seinem Opel Insignia rausholt, und uns innerhalb von zwei Stunden in mein kleines Städtchen bringt :3
Um dem Jetlag keine Chance zu geben (und weil wir ohnehin hundemüde sind) fallen wir um Mitternacht ins Bett.
Trotz meines geliebten Kissens fühlt es sich nicht an wie mein Zuhause, und ich weiß, dass ich es in den nächsten Tagen und Wochen nicht leicht haben werde...



Freitag, 13. Juni 2014

Tokyo Diary - Akihitos Garten

Mittwoch, 21.05.2014

Unser letzter Tag in Tokyo bricht an und ich bin ziemlich wehmütig.
Die Zeit ist so schnell vergangen, ich will nicht mehr nach Hause.
Ich fühle mich so wohl in dieser Stadt, und das obwohl ich mit den meisten Leuten hier nicht einmal kommunizieren kann, aber manchmal genügt ein Lächeln.
Es fühlt sich an als wäre ich Zuhause, irgendwie.

Beim Blick aus dem Fenster habe ich zum ersten Mal seit vielen Tagen etwas zu meckern - es regnet, und zwar nicht nur ein bisschen, sondern so richtig.
An der Rezeption dürfen wir uns einen Regenschirm ausleihen, Problem gelöst! Oder?
Nein, denn der Regen hier (zumindest an diesem Tag) ist anders.
Es ist eine Art Sprühregen, und nach wenigen Metern sind wir bereits klitschnass.
Außerdem wehen ziemlich starke Windböen, sodass der Schirm sich permanent nach außen stülpt.
Bis wir ihn wieder repariert haben, sind wir ungeschützt und werden noch nasser.
Ja, bei dem Wetter hat man richtig Lust auf Sightseeing...
Wir streichen also vorerst den Tokyo Tower und den Kaiserpalast, sowie auch den Nezu Schrein von unserem Plan, und fahren nach Harajuku.
Doofe Idee, die Takeshita Dori ist auch mittwochs mehr als überfüllt, und da jeder einen Regenschirm trägt, ist es relativ schwierig, sich an den Leuten vorbeizuschlängeln.
Ich kaufe mir einen eigenen Regenschirm, da wir sonst einfach nicht durch die Einkaufsstraße kommen, und wir kämpfen uns durch, kaufen noch ein paar Kleinigkeiten, und fahren wieder.

Auch wenn der Regen noch immer nicht nachgelassen hat, beschließen wir, zum Kaiserpalast zu fahren.
Ich weiß nicht, warum wir uns gerade für diese Sehenswürdigkeit entschieden haben - vielleicht weil sie mehr oder weniger auf dem Weg liegt? Keine Ahnung.
Noch eine doofe Entscheidung, denn als wir an der Hanzomon Station aussteigen, macht nichts auch nur den Anschein von Kaiserpalast.
Wir laufen ein Stück durch den Regen und fragen schließlich einen Polizisten nach dem Weg.
"Do you want to enter the palace?"
Ganz aus dem Häuschen sage ich natürlich ja!
2006 haben wir den Palast nur von außen gesehen und dass man da auch rein kann, war mir völlig neu.
Er erklärt uns den Weg und wir laufen etwa eine halbe Stunde in die selbe Richtung, bis wir einen Eingang erreichen, der zur Anlage des Palastes zu führen scheint.
Mein Regenschirm ist mittlerweile schon ziemlich im Eimer, er stülpt sich alle fünf Minuten um und ist mir eigentlich einfach nur im Weg.

Freier Eintritt!
Ja dann nix wie rein!
Nach einer viertel Stunde wird uns aber klar, dass wir hier nicht annähernd an den Kaiserpalast rankommen, ist ja auch irgendwie logisch, ich weiß auch nicht, was ich vorhin gedacht habe.
Wir befinden uns lediglich in der riesigen Gartenanlage - aber gut, vielleicht kommt man ja trotzdem irgendwie zu dem Punkt, an dem wir 2006 ein paar Fotos von dem Palast geschossen haben.
Nach einer halben Stunde verlassen wir den Park am anderen Ende und sind mittlerweile einfach nur angepisst.
Da der Rückweg zur U-Bahn Station zu lange dauern würde, gehen wir in die andere Richtung weiter, und hoffen, dass eine andere Station auf dem Weg liegt.
Nach nicht allzu langer Zeit kommt mir die Gegend bekannt vor und irgendwann stehen wir an dem Punkt, von dem aus man ein unglaublich kleines Stück des Palastes sehen kann.
Wie viel hab ich denn damals gezoomt, dass das so nahe aussah?!
Meine Laune hebt sich nicht mehr, der Ausblick ist eine Verarsche, ich will ins Hotel.
Da wären wir besser wo anders hingefahren - aber ich bin ja selbst daran schuld, ich wusste ja, dass der Palast nicht allzu spektakulär ist.
Komplett nass und mit gedrückter Stimmung machen wir uns auf den Weg zurück - und treffen auf die Station Sakuradamon der Yurakucho Line.
Nach einem umständlichen Weg mit der U-Bahn kommen wir nach einer Stunde im Hotel an.
Kein wirklich schöner letzter Tag in Tokyo, aber so fällt es mir leichter, Abschied zu nehmen.
Am Abend kaufen wir noch für umgerechnet 30 Euro Chips & so weiter im Konbini, alles muss mit nach Hause.
Ein letzter Spaziergang durch die Straßen von Ueno - und um Rammstein zitieren zu dürfen: "mein Herz brennt".











die Bäume *o*


das kleine Stück, das man sehen kann...


Dienstag, 10. Juni 2014

Tokyo Diary - Magical Japan

Dienstag, 20.05.2014

Nachdem wir (ich) es am Vorabend doch etwas übertrieben haben, krieche ich erst gegen Mittag aus dem Bett.
Irgendwie geht's mir total schlecht, aber nicht so wie Zuhause.
Mir ist weder übel noch habe ich Kopfschmerzen, ich fühle mich einfach nur schwach - fuck yeah, daran könnte ich mich gewöhnen!
Das einzig Böse ist die erdrückende Luftfeuchtigkeit, die mir als Rache für das ganze Bier vom Vortag ordentlich ins Gesicht schlägt...
Gut, dass wir das mit dem Karaoke dann doch gelassen haben.

Ziemlich erschöpft schleppen wir uns erneut nach Akihabara, da wir nicht wissen, was wir mit den paar Stunden bis zum Treffen mit Reina sonst anfangen sollen, ohne uns zu weit vom Hotel zu entfernen.
Irgendwie nervt es mich, dass wir es wieder nicht nach Kamakura schaffen, aber ich bin selbst daran schuld - beim nächsten Mal dann aber wirklich!
Da ich immer noch mehr als 30.000 Yen im Portemonnaie habe, kaufe ich ein paar Dinge für die Otakus, die Zuhause auf tolle Mitbringsel warten.








Nach einiger Zeit gehen wir auch schon wieder zurück zum Hotel, denn um 18:00 wollen wir uns mit Reina in Shibuya treffen.
Wir fahren zusammen nach Shinjuku und laufen erstmal gefühlte 30 Minuten bis zum Metropolitan Government Building.
Der Ausblick ist wie beim letzten Mal grandios - leider kommt das auf den Fotos nicht so gut rüber.









das Bild hab ich von Reina geklaut - grandios!!!


Kurzer Schwenk in die Vergangenheit.
Seit ich Instagram benutze, folge ich einem Mädchen mit dem IG-Namen kaia_willowleaf
Vor ein paar Monaten hat sie damit begonnen, Bilder aus Tokyo hochzuladen, und ich habe ihr geschrieben, dass ich auch bald dort sein werde.
Ihr Kommentar darauf war wie folgt: "maybe we'll run into each other there, would be fun".
Und nun wieder zurück in die Zukunft.
Wir stehen also vor dem Bahnhof in Shinjuku, einem der verkehrsreichsten Bahnhöfe der Welt, zur Rush Hour, und ich erblicke ein Mädchen mit blau-grünen Haaren.
Nach einigem Zögern gehe ich auf sie zu und unser Gespräch verläuft wie folgt:
ICH: Hey, do you have an Instagram account?
SIE: Yeah, I do?
ICH: You're not living in Tokyo, right?
SIE: Umm, riiiight?
ICH: I guess you're the girl which I'm following since a very long time, I told you that I'll come to Tokyo too and you answered that it would be fun running into each other.
SIE: OH MY GOD, are you hyruleprincess???
Wie krass ist das denn?
Ich hatte nie Kontakt mit ihr, like lediglich ihre Fotos und die kurze Konversation über Tokyo war die einzige, die wir je hatten, und dann treffe ich sie wirklich zufällig??? In Shinjuku???
Wie ist so etwas möglich?
Diese Begegnung hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen, auch zwei Stunden danach frage ich mich noch, was da passiert ist.
Und da sag noch mal jemand, dass Japan nicht magisch ist, ich hab den Beweis, sogar mit Foto!!!




Wir laufen noch einige Zeit mit Reina durch die Straßen Shinjukus und laden sie ein, nach Österreich zu kommen - hoffentlich kommt sie wirklich.
Es ist so schön mit ihr zu sprechen, sie kann mir so viele offene Fragen bezüglich der japanischen Sprache beantworten und ist im Gegenzug dazu sehr interessiert an Europa und unserer Kultur.
Der Abschied von ihr fällt mir ziemlich schwer, am liebsten würde ich sie gleich mit nach Österreich nehmen und nie wieder her geben ^.^
Auch sie will uns nur sehr ungern verlassen und umarmt uns zum Schluss noch einmal.
Im Hotel angekommen freuen wir uns über folgenden Facebook Post von ihr:




Zufrieden und irgendwie erfüllt lege ich mich zum vorletzten Mal ins Bett - uns bleibt nur noch morgen, und ich könnte heulen...



Montag, 9. Juni 2014

Tokyo Diary - Akiba & Izakaya

Montag, 19.05.2014

Was ist nur mit meinem Schlafrhythmus hier los?
Ich gehe zwar nicht später ins Bett als Zuhause, aber ich bin richtig fertig morgens und schlafe bis 11 Uhr.
Liegt wahrscheinlich an der Luft und meiner Glückseeligkeit, die mich so schön träumen und daher lange schlafen lässt - ich liebe diese Stadt und all die Geräusche, die ich gleich nach dem Aufwachen wahrnehme.
Weil wir mit den Souvenirs keinen Stress hatten, machen wir uns nun mit etwas Zeitdruck auf den Weg nach Asakusa, da kann man einfach die besten Mitbringsel ergattern, und ich sollte wirklich noch so einiges kaufen...
Zuvor spazieren wir noch gemütlich durch die Tempelanlage des Senso-ji und machen einige Fotos, so viel Zeit muss sein.
Mein Freund spricht eine Dame im Kimono auf Japanisch an, und bittet sie um ein Foto.
Zu unserer Überraschung antwortet sie mit "I'm sorry, do you speak English? I am Japanese but I grew up in Chicago, I don't speak my own language" xD
Wie geil ist das denn?
Wir unterhalten uns ein paar Minuten und machen noch einige Fotos von ihr, dann müssen wir los.
Eine weitere tolle Begegnung hier in Japan, schön.





die Bilder sind leider nicht so toll, aber ich wollte euch die schöne Umgebung hier zeigen :3




ja, das Tor ist vollkommen schlecht drauf, aber wir hatten das Weitwinkel Objektiv leider nicht dabei

ich muss mich auch immer auf's Bild drängen...

wie wär's mit einer neuen Foto-Reihe? Iris von hinten beim Fotografieren

Nachdem wir die Nakamise Dori fast leergekauft haben, bringen wir erstmal die Sachen ins Hotel.
Ich konnte einfach nicht anders, als mir die wunderschöne Geisha Puppe zu kaufen, die ich beim letzten Mal dann doch stehen gelassen hatte.
Der Nicht-Kauf hat mich seit meiner Rückkehr im Dezember geärgert, und jetzt ziert sie mein Zimmer, endlich.
Spät aber doch machen wir uns erneut auf den Weg nach Akihabara - diesmal zu Fuß.
Laut Rezeptionistin dauert der Fußweg 45 Minuten, schlussendlich sind wir aber nach einer viertel Stunde da - die Japaner gehen einfach viel langsamer als der Durchschnittseuropäer ^.^
Das Yodobashi Akiba macht uns neugierig, und wir gehen hinein.
Es gibt neun (?) Etagen, und man kann hier alles kaufen, ja, einfach alles, was mit Elektronik, Games oder Fotografie zu tun hat.
Was man da drinnen nicht findet, findet man nirgendwo - das Kaufhaus ist gigantisch!
Bin ich froh, dass ich nicht mehr Geld mitgenommen habe - ein paar Objektive für meine Nikon wären schon drin gewesen :P
Das Badgirl in mir kommt erneut zum Vorschein und ich mache ein paar heimliche (und schlechte) Fotos in der Fotografie Etage.





Nachdem wir noch einige Mitbringsel kaufen, müssen wir auch schon los in Richtung Shinjuku, denn heute treffen wir uns mit dem Autor von Oh Shit, I'm in Japan! - Michael.
Wir wollen uns am Central East Exit 中央東口 in der Shinjuku Station treffen.
Nichts leichter als das, ist ja auch nicht gerade Rush Hour, und Exit gibt es auch nur einen...
Wir stellen uns einfach an eine Säule und warten - die Menschen laufen um uns herum, unglaublich wie viel hier los ist.
Zum Glück erkennt man sich als Gaijin hier relativ einfach und Michael findet uns sofort, also geht's los zur Izakaya namens "Alps" - wie passend ^.^

Ich krieg mich erstmal gar nicht mehr ein, es ist so seltsam jemanden zu treffen, dessen Blog man monatelang verfolgt hat und der eine Art Vorbild (zumindest was das "Auswandern" nach Japan betrifft) darstellt.
Wir bestellen all you can drink (ich bin ja so trinkfest, höhö) und dazu werden uns nach und nach japanische Gerichte zum Tisch gebracht.
Gleich zu Beginn überwinde ich mich in unbeschreiblichem Ausmaß, denn ich probiere rohen Oktopus - Takowasa.
Das Video dazu kommt zu einem späteren Zeitpunkt, ich bin einfach zu doof zum schneiden ._.
Außerdem gibt's noch Gurken mit Seetang, Salat mit Miso Paste (omnomnom), frittierten Oktopus, frittierte Fischflossen, Maki und vieles mehr, das ich normalerweise wohl nicht probiert hätte.

hier seht ihr links neben den Gurken den Oktopus, den ich probiert habe ^^

Salat (?) mit Miso-Paste

lecker war's! zumindest der Großteil :P


Nach drei Bier und bereits angeheiterter Stimmung machen wir das, was wohl jeder an unserer Stelle machen würde - Sake bestellen!
Ich hab zwar 2006 schon mal welchen probiert, aber mit 14 schmeckt Alkohol sowieso eklig (damals noch, heute säuft man ja mit dem Alter schon wie die ganz Großen).
Ich kann mich gar nicht entscheiden, ob mir warmer oder kalter Sake besser geschmeckt hat - das Zeug ist so lecker (oder ich war betrunken und hab's nicht mehr gemerkt - werde ich wohl erst beim nächsten Mal herausfinden).
Der Abend ist einfach super, Michael erzählt so viel über sein Leben in Tokyo und welche Möglichkeiten es gibt, für längere Zeit nach Japan zu kommen.
Ich freue mich darüber, dass sich zwei fremde Menschen mit der selben Muttersprache am anderen Ende der Welt treffen können, um bei japanischem Sake über die gemeinsame Leidenschaft, Japan, zu sprechen.
Das Leben ist schön.





Aus meiner Sicht haben wir wirklich viel Spaß und ich freue mich, so einen tollen Abend in Tokyo erleben zu dürfen.
Nachdem Michael uns noch dabei hilft, eine Suica Karte für die U-Bahn zu kaufen, machen wir uns nach einigen Stunden wieder auf den Weg zurück ins Hotel.
Ich finde es so toll, wie ein Land so viele Menschen verbindet.