Freitag, 30. Januar 2015

Annoying Japan #1

Wie oft höre ich, und vor allem, wie oft sage ich selbst "wie kann man dieses Land denn nicht lieben?" - und wie mir zu Ohren gekommen ist, glauben manche von euch, dass ich einfach alles an Japan toll finde und vergöttere. Das stimmt aber keineswegs! In dieser mehrteiligen Reihe beschäftige ich mich mit Dingen, die einen an Japan richtig (oder doch  nur ein bisschen) nerven können - das Land aber einfach zu dem machen, was es ist.

ACHTUNG! Dieser Artikel enthält Spuren von Sarkasmus!
Manche der folgenden Punkte betreffen Reisende (so auch mich) eigentlich überhaupt nicht - aber ich lese viele Blogs von Europäern, die in Japan leben, und konnte aus deren Erfahrungsberichten einige Dinge herauslesen, die wohl jeden Gaijin an Japan nerven. Manche Punkte sind bewusst etwas übertrieben dargestellt, also nehmt meine Formulierungen bitte nicht allzu ernst ;)



1. HÖFLICHKEIT

Bereits kurz nach der Landung in Japan fragt man sich, wo man hier gestrandet ist. Es ist 07:00 morgens und die Mitarbeiter am Flughafen grinsen wie verrückt und verbeugen sich um die Wette, und das, obwohl Montag ist! Wen immer ihr nach dem Weg fragt, er wird höflich sein, völlig egal ob ihr ihm auf den Sack geht oder nicht! Es ist wirklich schön, so von Fremden behandelt zu werden, ohne Zweifel, aber nach spätestens zwei Wochen der unermüdlichen Höflichkeit hat man als Europäer einfach genug und vermisst den (teilweise) forschen Umgangston, der bei uns alltäglich ist - ich zumindest. "Die hat was gegen freundliche/höfliche Leute? Komisches Mädel" werden sich manche wahrscheinlich denken. Aber ich kann euch versichern, dass auch ihr sauer wärt, wenn die Leute lächeln und nicken, anstatt euch ihre Meinung ganz unverblümt ins Gesicht zu sagen. So.



2. WERBUNG

Eine weitere Sache, die einem gleich am ersten Tag auffallen wird, ist die Werbung. Klar, Werbung nervt jeden und zwar völlig unabhängig von Sprache oder Art des Werbemittels. Aber in Japan, da ist alles anders, zumindest in Tokyo. Werbeplakate und vor allem schrille und bunte Leuchtreklamen lenken unsere Aufmerksamkeit auf sich, während wir einfach nur gemütlich durch Shibuya spazieren möchten, und das auf wirklich aufdringliche und nervige Art und Weise. Naja, zum gemütlichen Spazieren ist Shibuya ohnehin der falsche Ort, aber ihr versteht schon was ich meine.



3. PRETTY GIRLS

Wohin man in Japan auch geht, überall sieht man schöne Mädchen und Frauen. Kleine, zierliche Japanerinnen mit makellosem Gesicht und wunderschönem Haar - das Outfit ist mehr als trendy und betont die wahnsinns Figur - da kann man als Europäerin schon mal neidisch werden. Auch die Damen über 40 sehen sehr oft noch unglaublich gut aus für ihr Alter - da fragt man sich, was wohl deren Geheimnis ist. Eine Sache beruhigt mich aber - viele Japanerinnen sind auf den zweiten Blick dann doch nicht mehr ganz so schön, denn wenn die Japaner eines haben, dann sind es schiefe Zähne, und das kann einen noch so hübschen Menschen ziemlich entstellen, finde ich.



4. VORSCHRIFTEN

Überall auf der Welt gilt es Vorschriften zu befolgen, aber wie so oft setzt Japan da einen drauf! Eigentlich gibt es für alles eine Regel, und die Japaner leben auch größtenteils in (mehr oder weniger) strikter Einhaltung dieser. Als Europäer fühlt man sich dann schon ein wenig unter Druck gesetzt, weil die meisten Vorschriften für uns nicht selbstverständlich sind, und man sich erst einmal mit den japanischen Gepflogenheiten vertraut machen muss. Da wir aber aufgrund unseres Aussehens sofort als Gaijin auffallen, wird uns verziehen, wenn wir uns nicht in japanischer Manier verhalten. Trotzdem gilt: wer in Japan leben will, der sollte sich anpassen, um gesellschaftlich akzeptiert zu werden - aber das ist ja überall so, oder?



5. ANIME/MANGA

Anime & Manga - ein Boom, der auch Europa bereits vor Jahren erreicht hat. Viele fliegen alleine deshalb nach Japan, um sich zu vergewissern, dass man tatsächlich an fast jeder Ecke einen Charakter aus Pokémon, Sailor Moon oder Ähnlichem entdecken kann. Viele Produkte werden mit beliebten Anime Charakteren beworben und gerade in Akihabara wird das Herz jedes Otakus höher schlagen. Aber ist das auf Dauer nicht nervig, von einem Pikachu Maskottchen zum Kauf animiert zu werden? Auch wenn es eine Zeit lang sicher spannend ist, denke ich, dass ich dann doch bald zu viel von dem ganzen Anime/Manga Kram hätte, aber wer weiß.


Bildquellen
Bild 1 - http://drupal.in-cdn.net/cdn/article/public/taxation_and_office_etiquette_in_japan.jpg
Bild 3 - http://images6.fanpop.com/image/photos/35200000/AKB48-3-unohana-the-fanpop-user-35259649-1600-900.jpg

Dienstag, 27. Januar 2015

Jännerupdate

Da ich gerade in einer heiklen Lernphase für meine Abschlussprüfung bin, habe ich momentan leider keine Zeit, die ganzen angefangenen Posts fertigzustellen. Daher gibt's heute mal ein kurzes Update in Bezug auf die bevorstehende Reise nach Japan, oder eher die Anreise, denn die hat es in sich :P

Wenn ich mir unsere Flugzeiten so ansehe, wird mir zum ersten Mal bewusst, in welche Stress überladene Situation wir uns da eigentlich gebracht haben XD Von München bis nach Shanghai fliegen wir ~11 Stunden (zuerst mal müssen wir aber irgendwie nach München kommen, denn Malie lebt in Oberösterreich, und ich in Salzburg - das kann dann schon um die 4 Stunden dauern, bis wir unseren Startflughafen erreichen). Danach müssen wir uns geschlagene 4 Stunden am Flughafen amüsieren, bis wir uns ins Flugzeug nach Tokyo schleppen dürfen, denn ohne Visum darf man einen chinesischen Flughafen nicht verlassen, 4 Stunden wären aber ohnehin zu kurz. Nachdem das Flugzeug dann abhebt, befinden wir uns für weitere 3 Stunden im asiatischen Luftraum und können vor der Landung hoffentlich den Fuji von oben sehen - ich mache mir da keine allzu großen Hoffnungen, er versteckt sich bekanntlich ja gerne, und ich hab ihn schließlich schon einmal gesehen, aber für Malie würd ich's mir wünschen.

Nach der Landung müssen wir erstmal durch die Passkontrollen und unser Gepäck abholen, bis wir uns mit einem Tässchen Kaffee im Raucherbereich niederlassen können, um meine Lunge nach mehrstündiger Nikotinabstinenz ordentlich zu füttern. Die arme Malie wird mich da wahrscheinlich schnell rausholen, zumal sie nicht raucht und vermutlich keine Lust hat, allzu lange herumzutrödeln. Denn wir müssen ja dann noch den Voucher unseres Japan Rail Passes umtauschen und gnaaah, dann müssen wir den richtigen Zug finden, der uns in ~1h Fahrzeit zur Tokyo Station bringt. Dort müssen wir dann nur noch in den richtigen Shinkansen einsteigen und weiter geht die lustige Fahrt, bis wir nach ~2,5 Stunden hoffentlich in Kyoto und nicht irgendwo ganz anders ankommen. 

Und dann, nach so vielen Stunden, haben wir endlich unser Ziel erreicht... oder? NEIN! Das ist noch nicht genug Anstrengung für uns, daher haben wir uns für ein Hotel entschieden, welches (entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber ich möchte authentisch bleiben XD) wirklich am Arsch der Welt, oder eher am Arsch von Kyoto liegt. Zwar dauert die Fahrt nur 2 Stationen, sprich 10 Minuten, aber laut Hotelbewertungen ist unser Hotel ziemlich schwer zu finden, weshalb ich schon jetzt den Weg mit Google Street View ablaufe. Dass wir uns für dieses Hotel entschieden haben hat aber einen sehr guten Grund (nicht nur, dass es billig war XD) - es liegt nur wenige Gehminuten vom Inari Fushimi Schrein entfernt, der steht nämlich als wichtigster Punkt ganz oben auf unserer Liste!

Die Anreise klingt wirklich nach einer Menge Spaß, findet ihr nicht? Nach dem Check-In im Hotel werden wir wahrscheinlich für die nächsten Stunden in einen komatösen Schlafzustand fallen - aber wenn wir aufwachen sind wir bereits in Kyoto, und dann werden wir erst wirklich realisieren, dass das alles kein Traum ist, und diesem Moment fiebere ich schon jetzt, exakt 2 Monate vor Abreise, wie wild entgegen.