Donnerstag, 28. Mai 2015

Wie kann man sich so oft Japan leisten?

Nachdem ich die Fragen "bist du reich?" oder "wie kann man sich bitte so oft Japan leisten?", die übrigens einen leichten, von Neid umsäumten Unterton haben, mittlerweile wirklich mehr als satt habe, will ich euch in diesem Post mal erklären, wie wir uns unsere Japan Reise im März/April 2015 leisten konnten. Ein Post über die verschiedenen Kosten folgt dann nach den Reiseberichten. Ich hoffe, dass die Fragerei damit endlich ein Ende findet!!! *rage mode off*

http://www.bloomberg.com/news/articles/2013-04-24/euro-yen-rate-shows-draghi-lament-as-gross-says-sell-currencies

Wie mir aufgefallen ist, scheinen einige von euch zu denken, dass wir den kompletten Betrag auf der Stelle bezahlen und alles auf einmal buchen. Das stimmt aber nicht.
Zuerst buchen wir immer den Flug, der ist mal das Wichtigste und auch das Heikelste. Linienflüge muss man im Reisebüro immer sofort komplett bezahlen - also sagen wir mal, dass da gute €550,-- bis €700,-- auf einmal am Konto fehlen. Nachdem ich aber nicht mehr in Ausbildung bin, ist das auch kein allzu großes Problem - dann muss man in dem Monat halt einfach mehr sparen. Oder man bucht mit Erhalt des Weihnachtsgeldes, so wie wir beim letzten Mal. Oder man spart einfach davor schon, damit einem der Flug gar nicht mehr weh tut. Haufenweise Optionen also.

Mit dem nächsten Gehalt haben wir dann die beiden Hotels gebucht. Das Gute an Buchungen im Reisebüro ist, dass man bei Fixbuchung eines Hotels nur eine Anzahlung von 20% leisten muss, den Rest bezahlt man etwa 2 Wochen vor Abreise (kann man natürlich auch schon früher, falls man das möchte). Somit bleibt genügend Zeit, um sich die restlichen 80% vom Hotelpreis zusammenzusparen, sollte man sie im Moment noch nicht haben. Wir haben die Hotels gleich komplett bezahlt - mir ist es einfach lieber, wenn alle "Schulden" beglichen sind. Daher erfolgte die Hotelbuchung erst einen Monat nach der Flugbuchung, sonst hätte ich mir das nicht leisten können, und Malie wahrscheinlich auch nicht.

Etwa einen Monat vor Abreise haben wir dann den Japan Rail Pass bestellt und auch (freiwillig) sofort komplett bezahlt. Hier gilt wieder die 20% Anzahlung Regel. Die Prepaid Sim Karte für mobiles Internet haben wir eine Woche vor Abflug online gekauft (Infos folgen bald) und mit meiner Kreditkarte bezahlt, der Betrag (~€90,-- für beide) wurde also erst nach unserer Rückkehr von meinem Konto abgebucht. (Sowas kann irre gefährlich werden, weshalb ich nur so einen "kleinen" Betrag mit Kreditkarte bezahlt habe. Bei größeren Beträgen würde ich das nie machen, denn wie bei Kreditkarten üblich, wird das Konto erst 4-8 Wochen nach der Zahlung belastet - da kann man nach der Heimreise aufgrund der Urlaubs-Euphorie schon mal vergessen, dass ja noch Flug und Hotel abgebucht werden.)

Das ganze Geld für sonstige Ausgaben in Japan haben wir zum Teil schon vor der Buchung gespart. Ich zum Beispiel habe einfach auf vieles verzichtet, um in Japan genügend shoppen zu können. Außerdem habe ich seit vergangenem Juni jeden Monat etwas zur Seite gelegt - auch wenn's nur €50,-- im Monat sind, mit der Zeit kommt auch ein schicker Betrag zusammen. Zwischen Buchung und Reise hatten wir beide außerdem noch Geburtstag, und Weihnachten war auch dazwischen, da hat's auch nochmal das ein oder andere kleine Geschenk in Form von Geld geregnet. Mit einem genauen Plan über alle Ausgaben und Einnahmen VOR DER BUCHUNG kann man auch ungefähr abschätzen, wann, und in welchem Ausmaß man sich eine Reise nach Japan leisten kann - so mache ich das immer, und wenn's zum gewünschten Zeitpunkt noch nicht geht, dann geht's eben nicht. So ist es bei uns diesmal auch, lieber wären wir nämlich bereits im Juli oder August geflogen.

Ich muss den rage mode kurz nochmal aktivieren, um etwas wichtiges mitzuteilen:

Auf Aussagen wie: "Ja, ich möchte gerne nach Japan, aber erstmal buche ich meinen Sommerurlaub nach Griechenland und jammere dann unter jedem Japan Post, wie gerne ich auch hin möchte, aber leider kein Geld dazu habe." oder "Ich spare mein Geld fürs Cosplayen, da bleibt für Japan nix übrig." werde ich in Zukunft nicht mehr eingehen. Wer genügend Interesse an Japan hat, um auch wirklich dafür zu sparen, der soll fliegen. Wer sein Geld für anderen Kram ausgibt, der möge sich zukünftig bitte nicht mehr unter meinen Posts darüber ausheulen, wie gerne er/sie denn unbedingt nach Japan möchte, aber nicht kann, weil das Geld leider für Anime/Manga und wat weiß ich draufgeht.

Sorry, aber das musste mal raus ;)


https://www.creditwritedowns.com/wp-content/uploads/2010/06/japanese_yen.jpg

Wenn man also spart, dann kann man sich ohne weiteres immer mal wieder eine Reise nach Japan leisten, genau so wie andere Leute in die Karibik, nach Thailand, oder was weiß ich wohin fliegen, ohne dass jemand fragt, ob die nen Goldesel haben. Und gerade wenn Japan jemandem so viel bedeutet, wie mir, dann ist es doch nachvollziehbar, dass ich wirklich jeden Cent auf die Seite lege, um bald wieder hin zu können, oder nicht?




Mittwoch, 13. Mai 2015

NIH♡N 2015 - Kirschblüten in Ueno

Donnerstag, 02.April 2015

Nachdem wir noch weitere 7 Nächte in Tokyo verbringen dürfen, machen wir uns beim Aufstehen keinen allzu großen Stress mehr. Als Malie wie jeden morgen den Vorhang öffnet*, strahlt die Sonne bereits herein, und auch ich krieche aus dem Bett. Nach zwei kühlen und verregneten Tagen ist es endlich wieder angenehm warm und sonnig - perfektes Wetter, um nach Ueno zu fahren!
Vorher machen wir noch einen Zwischenstopp beim Zojo-ji Tempel. Mit den Kirschblüten im Vordergrund, und dem Tokyo Tower im Hintergrund macht sich der Zojo-ji wirklich gut auf den Fotos. Außerdem gibt es wieder unzählige Food Stalls, die Gerüche kommen aus allen Richtungen und wir fühlen uns wie in einem Anime *^* Wir genießen die ausgelassene Stimmung, überall wird gegessen und getrunken und die Leute sehen so glücklich und zufrieden aus. Schön, dass wir das alles miterleben dürfen!

*Unsere morgendliche Konversation will ich euch nicht vorenthalten.
Malie: "Kau i a bissl a Licht mochn?"
Ich: "Jo, owa nur a bissl"
Malie zieht den kompletten Vorhang auf, sodass das gesamte Zimmer hell wird.
Ich: "Echt jetzt? A bissl homma gsogt!"
Malie: "Upsi, donn moch i wieder zu"
JEDEN MORGEN, AUSNAHMSLOS JEDEN! XD


Ausblick aus dem Hotelzimmer :D










Nach einem Frühstück bei Starbucks machen wir uns auf den Weg zur Ueno Station. Unglaublich, wie viele Leute hier unterwegs sind!!! Wir spazieren durch den Park und genießen die Atmosphäre. Die Menschen sitzen auf ihren (hässlichen, sorry xD) blauen Planen unter den Kirschbäumen und essen und trinken zusammen. Wir finden es schön, wie die Japaner den Frühling willkommen heißen. Während unseres Spazierganges spricht uns ein Salary Man an. Wir verstehen leider kaum, was er sagt, also entschuldigen wir uns und gehen weiter. Malie meint, dass er uns zum Hanami eingeladen hat, aber wir sind uns nicht sicher. Ich kann die Umgebung gar nicht wirklich in Worte fassen, der Tag bot so viele schöne Momente, ich lasse am besten Bilder sprechen :)











Weil wir bereits bei der Reiseplanung Zuhause die kitschigen Schwanenboote entdeckt haben, versuchen wir nun, diese ausfindig zu machen. Und tatsächlich, man kann sie hier am See ausleihen! Nach einem Spaziergang ans andere Ufer sind wir da und für 700 Yen können wir für eine halbe Stunde mit einem Schwanenboot fahren - yay! :D Die Fahrt hat es ganz schön in sich, vor allem für Malie, denn die tritt wie eine Wilde, während ich den Selfie Stick zusammenbaue, wir brauchen schließlich ein Schwan-Selfie! Ein Salary Man kreuzt mit seiner Tochter unseren Weg, die beiden winken uns zu und wir winken zurück - es sind die kleinen Dinge im Leben :) Als die halbe Stunde um ist, fahren wir wieder zurück ans Ufer und spazieren noch ein wenig durch den Park.






Bei einer Smoking Area spricht uns ein betrunkener, älterer Japaner an, ganz auf Japanisch, wir verstehen ihn kaum. Es ist übrigens etwa 15:00 Uhr. Er legt seinen Arm um meine Schulter und greift uns beiden auf die Haare, dann zeigt er auf unsere Septum Piercings und sagt "nande?". Uns ist die Situation ziemlich unangenehm, wir können ihm mangels Sprachkenntnissen auch nicht ausreichend antworten, also verbeugen wir uns und gehen weg. In Österreich hätte ich komplett anders reagiert, aber in Japan will ich nicht unhöflich sein - der Mann war außerdem sehr freundlich, auch wenn das mit dem Körperkontakt schon etwas spooky war.



Nachdem wir unsere Beine bei McDonald's (zum ersten Mal seit wir hier sind!!!) ausgeruht haben, machen wir uns auf den Weg nach Harajuku. Ab in die Yamanote Line und... Moment Mal, da wird doch nicht ernsthaft an jeder Station eine andere Melodie abgespielt, oder doch? Wie cool ist das denn? Warum ist mir das bisher nicht aufgefallen? Mehr dazu in einem extra Post :)
Wir verlassen die Station durch den Omotesando Exit und eilen gleich zur Takeshita Dori, DEM Geburtsort des Wortes kawaii. Für mich ist die Einkaufsstraße nicht mehr ganz so besonders, für Malie aber umso mehr. Je weiter wir gehen umso mehr beginne ich, die Seitengassen zu erkunden, während Malie auf der Hauptstraße bleibt. Vor allem bei Body Line decken wir uns mit Wigs und allem möglichen Kram ein - ich liebe den Shop! Nach einigen anderen Klamotten Läden sind wir ziemlich erschöpft und wollen langsam zurück ins Hotel. Nachdem das Abendessen gestern so teuer war, will Malie heute lieber was im Konbini kaufen. Ein guter Freund nennt mich oft kulinarische Wildsau, und das bin ich wohl, denn anstatt mich durch die japanischen Köstlichkeiten zu probieren, kaufe ich einen Döner in Harajuku. Der war aber auch gut im vorigen Jahr XD



So schön und warm es am Nachmittag auch war, mittlerweile ist es ziemlich kalt und der Wind beginnt zu nerven. Da wir keine weiteren Pläne für den Tag haben, machen wir uns auf den Weg ins Hotel, das nimmt ja auch noch einige Zeit in Anspruch. In der Yamanote Station Harajuku dreht sich ein Salary Man mehrmals zu uns um, geht weiter, dreht sich wieder um, und bleibt schließlich stehen. "You are very kawaii girls!" - ohhhh, wie lieb, der hat uns direkt mal den Abend versüßt *^* Übers komplette Gesicht strahlend fahren wir zurück zur Hamamatsucho Station und laufen ins Hotel.


Erkenntnis des Tages
Wenn man ein Selfie machen möchte, kommen unzählige Japaner an und bieten an, ein Foto von dir zu machen. Sehr aufmerksam und lieb von ihnen, aber doch irgendwie doof, wenn man eigentlich nur ein kurzes Gif drehen will ^^

Frage des Tages
Warum sind die Planen beim Hanami alle blau? Das schlägt sich doch total mit den Kirschblüten. Weiß ist eine undankbare Farbe, okay, aber ein hübsches Grün oder Rosa wären auf jeden Fall schicker als dieses Blau.



Montag, 11. Mai 2015

NIH♡N 2015 - Endlich wieder Tokyo

Mittwoch, 01.April 2015

Nachdem das Wetter heute wie vorhergesagt wirklich schlecht ist, wollen wir gleich auf schnellstem Weg nach Tokyo fahren. Zuerst einmal wollen wir nach den Strapazen der letzten Tage aber eines, und zwar ausschlafen! Um 11:00 Uhr mittags checken wir aus dem Hotel aus und bestellen uns ein Taxi. Als wir draußen warten kommt eine der hoteleigenen Putzfrauen auf uns zu und sagt "charming, kawaii girls". Was ist bloß los mit den japanischen Omis, mit so vielen Komplimenten können wir gar nicht umgehen *////*
Es regnet in Strömen und wir haben keine Lust bis zur Inari Station zu laufen. Da wir auch keine Lust auf das langwierige Umsteigen haben, beschließen wir, gleich bis zur Kyoto Station mit dem Taxi zu fahren. Zusammen bezahlen wir 1200 Yen, relativ günstig eigentlich. Der Taxifahrer bringt uns direkt zum JR Eingang, damit wir unsere Plätze für den Shinkansen reservieren können, was ein Service! Taxis sind in Japan übrigens wahnsinnig toll, die Türen öffnen und schließen sich von selbst, der Taxifahrer hilft beim Verladen der Koffer, die Preise sind übersichtlich und auch für Gaijin verständlich an der Hinterseite des Fahrersitzes angebracht, und es gibt sogar eine Art Steckbrief des Fahrers. Wahrscheinlich deshalb, um im Fall einer Beschwerde den Namen des Fahrers angeben zu können, coole Sache!



Als wir an der Kyoto Station ankommen machen wir erstmal die Sitzplatzreservierung für den Zug nach Tokyo. Bis zur Abfahrt haben wir noch eine volle Stunde Zeit und so beschließen wir, uns bei Starbucks die Zeit zu vertreiben. Der befindet sich aber am anderen Ende des Bahnhofes, und wir versuchen, um das Gebäude herumzugehen - im strömenden Regen übrigens. Irgendwann geben wir aber auf, Malies Koffer tut was er immer tut (na, wer errät es?), und wir sind nun schon leicht gereizt, da wir endlich fahren wollen. Es regnet nicht nur, es ist auch ziemlich kalt, und wir sind erleichtert, als wir im Shinkansen sitzen. Mit Onigiri und Donuts bewaffnet genießen wir die 2,5 Stunden im komfortabelsten Zug der Welt bis... ja, bis der Schaffner kommt. Ich zücke meinen Japan Rail Pass und auch die Reservierungskarte, Malie hingegen findet das Kärtchen nicht und kann nur mit dem Rail Pass dienen. Der Schaffner meint, dass er einfach später noch einmal vorbei kommt, und Malie und ich suchen gemeinsam nach der Reservierung, aber wir können sie einfach nicht finden. Wir befürchten, dass wir im schlimmsten Fall aussteigen und eine neue Reservierung für den nächsten Zug machen müssen, und das wäre uns gar nicht recht. Jedes Mal wenn der Schaffner vorbeikommt tun wir so, als würden wir schlafen, damit er uns nicht anspricht xD Wir finden die Karte irgendwann am Boden liegend und bemerken, dass das gar nicht Malies Reservierung, sondern meine war - also hab ich sie verloren und Malie hat sich umsonst Vorwürfe gemacht. Der Schaffner hat aber nicht mehr weiter nachgefragt, da haben wir uns umsonst Sorgen gemacht ^^



In Shinagawa angekommen müssen wir uns erst einmal orientieren und zur Yamanote Line gehen. Schon jetzt freue ich mich tierisch - Kyoto ist zwar wunderschön, aber mein Herz gehört einfach nach Tokyo, ohne Zweifel! Wir fahren etwa zehn Minuten bis wir die Hamamatsucho Station erreichen und plötzlich sind wir in einem Gebäude, das nicht wirklich nach einem Bahnhof aussieht. Unendlich viele Salary Men mit Aktenköfferchen und Anzügen laufen an uns vorbei, und wir kennen uns gar nicht mehr aus. Als wir nach häufigem Nachfragen endlich den Ausgang finden, sehen wir "World Trade Center" am Schild stehen - aha, wie sind wir denn da rein geraten?!

Hachiko

Jedenfalls sind wir nun endlich in Tokyo, endlich an der richtigen Station und müssen jetzt nur noch ca. 15 Minuten bis zum Hotel gehen. Google Maps lotst uns und wir marschieren los. Bis Malies Koffer wieder einmal umfällt. Und noch einmal. Und wieder. Und nach etwa einer dreiviertel Stunde (oder gar mehr) kommen wir am Tokyo Grand Hotel an. Als wir die Lobby betreten bin ich mir sicher, dass wir hier falsch sind, denn alles sieht so edel aus, die Einrichtung erinnert uns irgendwie an die Titanic. Rund herum sehen wir nur Leute in Anzügen. Wir hingegen tragen zerrissene Jeans, Chucks, und sind von oben bis unten durchgeschwitzt - hätten wir gewusst, wo wir da hingeraten, dann wären wir in edlerer Robe erschienen! XD Unsere Koffer werden auf unser Zimmer gebracht, welches sich im 14.Stock befindet und einen grandiosen Ausblick auf den Tokyo Tower bietet - fuck yeah!


Nachdem wir uns kultiviert haben machen wir uns auf den Weg nach Shibuya, da wir uns dort mit einer Internet Bekanntschaft von Malie und deren Freundin treffen wollen. Nach den ersten Fotos an der Hachiko Statue spazieren wir auch schon los und treffen uns mit Sandy und Susanne bei Bershka. Die beiden nehmen uns mit zu Village Vanguard und danach gehen wir zum Club Sega um Puris zu machen. Es ist schon irgendwie komisch, dass man mitten in Tokyo zwei Mädels aus Berlin trifft. Zwar haben wir uns bereits einen Tag zuvor abgesprochen und verabredet, aber trotzdem finde ich solche Treffen toll :) Gemeinsam wollen wir japanisch essen gehen, wir landen aber versehentlich in einer Art Pizzeria. Auch egal, Hauptsache Essen! Susanne bestellt für uns Umeshu und wir sind sofort angetan von dem Pflaumenlikör. Nach dem Essen verabschieden wir uns, denn Malie und ich müssen noch zum Konbini. Bevor wir zurück zum Hotel fahren, machen wir noch einmal Puris, da kann man nie genug von haben :P Bei der Smoking Area am Hachiko Denkmal spricht uns ein junger Japaner auf Englisch an. Er erzählt uns, dass sein Freund ein Auge auf uns geworfen hat, sich aber nicht traut, uns anzusprechen. Interessanterweise ist dieser Freund leider auch gar nicht aufzufinden xD Aber sehr lieb von ihm, wie er all seinen Mut zusammengenommen hat, um mit uns zu sprechen :)





Am Weg zum Hotel begegnen wir noch einem Mann, der seinen Hund Gassi führt. Er ist mit dem Fahrrad unterwegs und hält bei uns an. Er fragt, was wir in Japan machen, und wie lange wir noch bleiben. Nach einer kurzen Unterhaltung auf Englisch und einigen Streicheleinheiten für den Hund machen wir uns wieder auf den Weg und fallen ins Bett. Endlich wieder in Tokyo, ich bin so glücklich!




Erkenntnis des Tages
Das ist uns zwar in Kyoto bereits aufgefallen, aber in Tokyo, gerade in Shibuya, wird man öfter darauf aufmerksam. Wahnsinnig viele japanische Frauen tragen High Heels, die mindestens ein bis zwei Nummern zu groß sind. Ich frage mich, warum man sich sowas antut, das muss doch arg anstrengend sein, und doof aussehen tut's auch ein wenig :s

Fettnäpfchen des Tages
Susanne hat als Snack Edamame mit Salz bestellt. Man isst sie, indem man die Sojabohnen aus dem Inneren raussaugt, die Schoten lässt man übrig. Malie hat erstmal kräftig von der Schote abgebissen, bis sie gemerkt hat, dass man nur die kleinen Sojabohnen essen soll. Auf ihr "upsi, ich bin so tollpatschig" ist dann gleich die komplette Bohne runtergefallen :P





Freitag, 8. Mai 2015

NIH♡N 2015 - Miyajima und die Rehe

Dienstag, 31.März 2015

Heute schälen wir uns schon um kurz vor sechs Uhr aus dem Bett, denn wir fahren nach Hiroshima. Überpünktlich haben wir an der Kyoto Station sogar noch Zeit, um uns ein Frühstück bei Starbucks zu holen, bevor unsere Reise mit dem Shinkansen um 08:00 Uhr beginnt.

Mango Frappuccino *^*

Was ich bei der Fahrt von Shinagawa nach Kyoto noch nicht ganz gerafft habe: im Shinkansen gibt's ne Smoking Area :D Yiss, gleich rein da, das ist Luxus pur - liebe ÖBB, wie wär's? Als ich die vernebelte Kammer betrete, verlässt eine blonde Frau ebendiese mit den Worten "du, i geh nu schnö aufs Klo, gö". Heimatliche Klänge am anderen Ende der Welt! Als sie weg ist frage ich die noch rauchende Frau, ob sie aus Österreich kommt, und tatsächlich, die beiden sind aus Oberösterreich, genau wie Malie. Was ist das denn für ein Zufall? Wir plaudern noch eine Weile über unsere Reiserouten und gehen dann wieder zurück auf unsere Plätze. Die Österreicher sitzen zufällig direkt vor und hinter uns - in einem Zug mit 16 Waggons, mehr als 9000km von Zuhause entfernt, einfach irre. Nach zwei Stunden sind wir dann in Hiroshima und müssen nun mit einem Regionalzug weiter nach Miyajimaguchi - kein Problem, mit dem Rail Pass kommen wir voll VIP überall schneller durch und erwischen gleich den nächsten Zug. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt sind wir dann da, und man kann schon das Meer riechen. Unglaublich, wie viele Kilometer wir in den letzten paar Tagen schon zurückgelegt haben! Auf der Suche nach einer Smoking Area begegnen wir einem japanischen Wachmann, der uns, anstatt uns den (wirklich unkomplizierten) Weg zu erklären direkt zur Smoking Area begleitet, und uns einen schönen Aufenthalt auf Miyajima wünscht - so lieb. Dank unseres Rail Passes können wir die JR Fähre kostenlos nutzen. Die Überfahrt dauert nur etwa zehn Minuten, dann können wir von Bord und endlich zu den Rehen und dem roten Torii image



Austernfarmen in der Bucht

Gleich als erstes kontrollieren wir noch einmal, ob auch alles, was wir an Papier (Rail Pass, Reisepass) dabei haben gut und sicher verstaut ist, denn nach nur fünf Minuten beobachten wir einen deutschen Touristen, der erbittert mit einem Reh um seine Papiertasche kämpft. Das Reh hat übrigens gewonnen. Wir wissen gar nicht, wo oder was wir zuerst fotografieren sollen, sooo viele niedliche Rehe und die wunderschönen Gassen - ahhh, ich hoffe, dass unsere Speicherkarte ausreicht! Mit unserem Selfie Stick bewaffnet setzen wir uns zu einem Reh und machen Fotos - anscheinend sieht das für Außenstehende furchtbar komisch aus, denn wir werden fotografierenderweise fotografiert und hören von allen Seiten "kawaii". Wir hätten eigentlich eine Liste führen sollen um all die "kawaii" Ausrufe zu dokumentieren - beim nächsten Mal dann! Nachdem wir vorerst genügend Rehe fotografiert haben machen wir uns auf den Weg zum Strand. Leider ist es sehr trüb und und auch etwas kühl, aber trotz allem wunderschön. Ich war schon so lange nicht mehr am Meer und freue mich, den Wellen zuzuhören, während ich am Strand sitze und Rehe beobachte. Irgendwie unwirklich das alles - am Strand Rehe beobachten, unweit der vor 70 Jahren zerstörten Stadt, auf einer heiligen Insel, und das als Atheist, Gefühlschaos.

Der Kampf um die Papiertasche



Unsere nächste Station ist das berühmte rote Torii, das mitten im Wasser steht. Als wir dort sind ist gerade Ebbe, und so können wir bis fast ganz nach vorne laufen, genau wie all die anderen Touristen. Wenn man es auf den Fotos sieht, glaubt man gar nicht, wie groß das Torii tatsächlich ist, aber steht man davor, dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Ich war zwar 2006 schon mal hier ,aber so groß hatte ich es nicht in Erinnerung. Schönes symbolisches Eingangstor für einen schönen Schrein.







Ich weiß nicht wie es Malie geht, aber die Stimmung ist heute irgendwie anders, nicht schlecht, aber angespannt. Wir wollen später nochmal zum Wahrzeichen Miyajimas zurück und bezahlen erstmal den Eintritt zum Itsukushima Schrein. Wir spazieren durch und machen einige Fotos, aber irgendwie versaut uns das Wetter die Stimmung. Wir beschließen, uns auf den Weg zum Mt. Misen zu machen, bzw. zum Miyajima Ropeway, denn für eine Wanderung auf den 535m hohen Berg sind wir nicht adäquat gekleidet, und Zeit haben wir auch nicht, und faul sowie unsportlich sind wir obendrauf XD Also spazieren wir durch die wunderschönen Gassen von Miyajima, gehen in diesen und jenen Souvenirshop, und folgen den Schildern. Unterwegs treffen wir wieder und wieder auf freilaufende Rehe, die wir erneut gnadenlos fotografieren.







Mit dem Ropeway geht's um 1800 Yen (Roundtrip Ticket) einmal mit der (meiner Meinung nach) wackeligsten Seilbahn der Welt für zehn Minuten hoch. Zu meinem Entsetzen sind wir dann aber noch nicht ganz angekommen! Mit einer anderen, stabiler wirkenden Seilbahn geht es noch einmal weiter. Ganz oben angekommen können wir dann auf die umliegenden Inseln und das Meer blicken. Es muss bei klarem Wetter ein traumhafter Ausblick sein, leider ist es immer noch sehr trüb, und so kommt die tolle Aussicht auf den Fotos nicht so gut rüber. Wir schießen einige Fotos und machen uns nach einer halben Stunde wieder auf den Weg ins Tal. Unten angekommen spüren wir zum ersten Mal die Strapazen der letzten Tage. Wir sind wirklich ausgelaugt und schwach, daher setzten wir uns hin, essen erstmal etwas und fotografieren die umherstreunenden Rehe. Jo, die haben's uns wirklich angetan.


Die Reh-Gang




Ausblick von ganz oben




Die rüttelnde Seilbahn D:

Sakura-Spielereien mit der Handycam


DAS BEWEISFOTO!!!

Mein neuer Freund und ich

Um 16:00 Uhr machen wir uns auf den Weg, wir wollen auf keinen Fall den Shinkansen verpassen, und müde sind wir auch. Mit der Fähre zurück nach Miyajimaguchi, mit dem Regionalzug zurück zur Hiroshima Station und hier erstmal eine Stunde lang auf den reservierten Zug warten. Wir holen uns Onigiri und suchen geschlagene 20 Minuten nach einer Smoking Area, sowohl in als auch um den Bahnhof herum, aber wir finden keine. Wenn's irgendwo eine Smoking Area gibt, dann doch am Bahnhof, oder hab ich das die letzten drei Mal in Japan falsch verstanden??? Da wir keine finden rauche ich einfach so, ich bin angepisst und das merkt man mir auch an. Irgendwann können wir endlich zu den Gleisen und wir warten, ausgefroren und erschöpft, auf den Shinkansen, der uns bis nach Shin-Osaka bringt. Wir sitzen diesmal getrennt von einander, was aber nicht weiter schlimm ist, denn wir schlafen gleich nach Abfahrt ein. In Shin-Osaka steigen wir um und fahren noch 1-2 Stationen bis zur Kyoto Station. Ab diesem Zeitpunkt kann ich mich gar nicht wirklich an den Ablauf erinnern, wir waren wohl wirklich kaputt! Im Hotel beschließen wir dann, doch schon gegen Mittag und nicht erst abends nach Tokyo zu fahren, da es morgen arschkalt werden, und obendrein noch regnen soll. Auch wenn unsere Füße nach so einem Tag zu nichts mehr zu gebrauchen sind, hat sich der Ausflug nach Miyajima auf jeden Fall gelohnt!


Erkenntnis des Tages
Rehe sind blutrünstige Monster! Naja, nicht ganz, aggressiv können die aber schon werden, wenn man etwas zu essen (in deren Fall kann das auch gerne Papier oder eine Plastiktüte sein XD) in Händen hält. Von Malies süßer Studio Ghibli Tasche haben die Viecher gleich mal einen Riemen abgebissen - es gibt sogar ein Beweisfoto!

Frage des Tages
Warum isst man freiwillig Natto? D: Wir haben uns aus Neugierde eine Packung geholt und bähhh, das stinkt! Sooo schrecklich wie befürchtet schmeckt es zwar nicht, aber es sieht sowas von eklig aus. Aus Jugendschutzgründen mag ich nicht aussprechen, woran die glitschige Konsistenz erinnert, aber das sollte euch aufgrund meiner Umschreibung jetzt auch klar sein XD